
Vergessene Kostbarkeiten
Der 1830 gegründete Historische Verein Bamberg besitzt u. a. eine der überregional größten Kunstsammlungen. Viele dieser Kunstgegenstände sind in den Bamberger Museen zu bewundern. Es gibt aber auch Sammlungsstücke, die in die hinterste Reihe des Depots gerückt sind und zuletzt wenig Beachtung fanden. Vorgestellt werden zwei Objekte, die bisher als nicht mehr restaurierbar galten. Aus restauratorischer Sicht ist es nicht tolerierbar irgendwelche Kunstgegenstände aufzugeben. Die Vorgabe ist es, diese Stücke möglichst uneingeschränkt zu pflegen und deren Fortbestand zu sichern. Dies ist allerdings nicht immer so einfach, wie es die Berufsethik vorgibt. Zweifelsfrei ist es äußerst reizvoll Lösungen zu finden, um ein Kunstwerk zu retten, vor allem wenn die vormals hohe künstlerische Ausführung und Qualität nicht mehr augenfällig oder verunklärt sind.
Vorstellen möchte ich ein Leinwandgemälde mit der Darstellung des „Hofkammerrats Pröstler auf dem Sterbebett“ um 1755, sowie ein Flügelaltarrelief von 1502/08 (?), angeblich aus dem Hochaltar der ehemaligen Bamberger Karmeliten Kirche.
Im Rahmen von zwei Vorträgen werden die Besonderheiten der beiden Stücke und die Schadensbilder erklärt. Neben ersten Untersuchungen und der Konzeptfindung werden besonders die Konservierung und Restaurierung ausführlich behandelt. Im Anschluss können sowohl das Leinwandgemälde als auch das Relief im Nachbarraum des Historischen Museums Bamberg direkt in Augenschein genommen werden.